2D Verarbeitungs-verfahren

2D Blechkaschierung/ Steel Lamination

Auf herkömmlichen Flachkaschierungsanlagen oder modifizierten Coil-Coating-Anlagen wird Stahlblech beschichtet. Das Substrat kann Stahl, Edelstahl oder Aluminium sein. Nach dem Grundsatz „Finish first – Fabricate later“ wird im ersten Verarbeitungsschritt das beschichtete Blech hergestellt. Im zweiten Schritt entsteht aus dem beschichteten Stahlblech, unter anderem durch Stanzen oder Biegen, das Endprodukt.

Das Verfahren ist für die Verarbeitung der folgenden Produkte geeignet:

Verarbeitung Coil-Coating:

Beim Coil-Coating-Verfahren wird die Verklebung durch einen wärmeaktivierten Polyester basierenden Klebstoff sichergestellt. Das zu kaschierende Blech wird bei einer Temperatur von ca. 200 °C für eine kurze Zeit einer hohen thermischen Belastung ausgesetzt – diese variiert in Abhängigkeit des Kühlungsvorgangs, der Blechdicke und der Verarbeitungsgeschwindigkeit.

2D Profil-Ummantelung

Das Verfahren eignet sich für die zweidimensionale Ummantelung von Profilen und Paneelen für den Möbelbau. Schwierige Geometrien lassen sich mithilfe der Profil-Ummantelung bearbeiten. Die Verarbeitung erfolgt auf einer Ummantelungsmaschine mit Klebstoffauftrag per Walze oder Schlitzdüse. Als Klebstoffe eignen sich gängige Hot-Melt-Systeme. Das Trägermaterial kann beispielsweise aus MDF, sehr gut aber auch aus Metall oder Kunststoff bestehen.

Das Verfahren ist für die Verarbeitung der folgenden Produkte geeignet:

Hinweise zum Verarbeitungsverfahren bei RENOLIT ALKORCELL

  • Wärmeschutzschild gegen unerwünschtes Schmelzen der Folie, nur für das Auftragen von Klebstoff mit einer Auftragsrolle (PVC-Folien eignen sich aufgrund ihrer niedrigen Erweichungstemperatur nicht für das Auftragen mit einer Auftragsrolle)
  • Ummantelungszone mit zusätzlichem Heißluftgebläse für einen reibungslosen Ummantelungsvorgang an den Kanten
  • Kappvorrichtungen, um die Profile zu trennen (z.B. mit einer diagonalen Kreissäge)

Dehnung:

Bei der Ummantelung mit Schmelzkleber (Aufschmelz-Temperatur: ~ 180°C) wird die Folie thermisch belastet und kann gedehnt werden. Es ist wichtig, eine maximale Dehnung von 2% nicht zu überschreiten, um ungewollten Rückschrumpf der Folie zu vermeiden. Die minimale Foliendicke von 120 my vermindert die Dehnung und unterstützt die sichere Verarbeitung. Achten Sie beim Ummanteln auf eine geringe Bahnspannung. Durch das Lösen der Bremse an der Abwicklung, sorgen Sie bei der Beschichtung für eine entsprechend geringe Bahnspannung.

Maschinenparameter
Kaltkaschierung
Produktgeschwindigkeit
20 – 60 m/min. und mehr
Klebstoffauftrag
Walze, Schlitzdüse
Hotmelts
EVA (nicht gefüllt)
PO
PUR
Besonderheiten
PUR-HM für Plattenkante; EVA für Plattenoberfläche Kantenversiegelung und anleimen Hitzeschutzschild
Menge
Ca. 80 g/m

RENOLIT ALKORCELL ist ein Thermolaminat. Es ist daher sehr wichtig, die Dehnung während des Kaschierens zu überwachen (max. 2%).

Aggregate:

Je nach Ausstattung und Maschineneinstellungen sind verschiedene Anwendungen möglich. Fast jede der Maschinen hat durch die Anordnung und die Ausstattung verschiedenster Aggregate eine andere Konstruktion.

  • Reinigungseinheit mit rotierenden Bürsten für Kanten und Oberflächen
  • Substrat-Vorwärmzone mit Infrarot, Heizstrahlern oder Heißluft
  • Einfach- oder Doppelabwicklung für die Dekorfolien in Schmalbreite
  • Klebstoffauftragung durch Schlitzdüse oder Auftragsrolle auf der Rückseite der Folie

Geeignete Trägermaterialien:

Zur Kaschierung mit 2D-Folien von RENOLIT eignen sich insbesondere die folgenden Substrate:

Geschäumtes PVC

Kunststoff-Profile

MDF

Röhrenspanplatte

Vollspanplatte

Wabeneinlage

Röhrenspanplatten werden häufig für die Anwendung der Innentür eingesetzt, da sie Schallschutz und eine überdurchschnittliche Stabilität bieten.

2D Herstellung von Türblatt, Türzarge und Türkante

Türblatt:

Das gängige Verarbeitungsverfahren für das Türblatt ist die Flachkaschierung. Die eckige Schmalflächenausführung erfolgt mittels Kantenanleimen, bei Rundkanten ist 2D-Beschichtung das geeignete Verfahren

Türzarge:

Zur Beschichtung von Zargen mit Glattkanten eignen sich beispielsweise RENOLIT ALKORCELL, RENOLIT ALKORFOL, sowie RENOLIT 2D PET Lacklaminat zur Aufbringung mittels Folding-Verfahren oder Profil-Ummantelungsverfahren. Bei Rundzargen ist die Profilummantelung das Verfahren der Wahl.

Türkanten:

Die Kantenausführung bezeichnet die sichtbare Form der oberen und längsseitigen Türkanten. Zusätzlich bezieht sich die Kantenausführung auf die äußere Kante der Zarge. Je nach gewünschtem Design der Tür und nötiger Widerstandsfähigkeit gibt es eckige, runde und profilierte Türkanten.

Rundkanten:

Mithilfe der Rundkante wird optisch ein weicher Übergang geschaffen. Neben dem harmonischen Design, lassen abgerundete Türkanten den Rahmen an Stabilität gewinnen. Somit ist die Tür robuster gegenüber Stößen und genereller Beanspruchung.

Eckkanten:

Die Eckkante steht für den Standard der Kantenformen. Die schlichte Ausführung ist zeitlos und reduziert. Die rechtwinklige Form der Türkante ist im Vergleich zur Rundkante jedoch anfälliger für Beschädigungen, beispielsweise durch Stöße von Gegenständen.

Herstellung von 2D Kantenprofilen

Zur Herstellung von zweidimensionalen Kantenprofilen werden nachfolgend drei verschiedene Möglichkeiten vorgestellt, Kantenmaterial auf Schmalflächen anzufahren. Die Verfahren sind insbesondere abhängig von der Türkonstruktion und den technischen Beschichtungsmöglichkeiten vor Ort.

Mögliche Verarbeitungsverfahren der 2D-Kantenprofilen:

  • Softforming
  • Postforming
  • Ummantelung von Türblättern
  • Ummantelung von Paneelen

Anwendungsbild Verarbeitungsverfahren 2D-Kantenprofil

Softforming

Beim Softforming-Verfahren wird zunächst die Substratfläche flächenbeschichtet. Anschließend erfolgt die Formatierung, Profilierung und der Schliff des Rohprofils. Abschließend kann die Oberfläche mit dem Kantenmaterial beschichtet und bündig gefräst werden. Die Kantenbeschichtung der oberen Stirnkante erfolgt in einem separaten Arbeitsgang. Dazu eignen sich entweder Kantenanleim-Maschinen (mit Kantenmaterial) oder Heißprägemaschinen (mit „Transfer-„ bzw. „Heißprägefolien“).

Softforming-Profile

Dachprofil

Tonnenprofil

Einlegeprofil-U

S-Profil

Einlegeprofil-L

Anwendungsbeispiel für Direkt-Postforming

Direkt-Postforming ist ein Beschichtungsvorgang, bei dem übergangslos mit einem Material sowohl Fläche, Profil als auch Kante beschichtet werden.

Vorteile:

  • Durchgängiges Oberflächen-Material
  • Keine Stoßfuge
  • Keine eventuell unterschiedliche Alterung

Anwendungsbeispiel Direkt-Postforming

RENOLIT arbeitet mit verschiedenen Lohnbeschichtern zusammen, welche die verschiedenen Produkte unserer 2D-Range doubliert auf Papierträger anbieten. Wenden Sie sich gerne über das Kontaktformular an uns, um nähere Informationen zu erhalten:

Zum Kontaktformular

Nach dem Beschichtungsvorgang wird hierbei das Kantenprofil so gefräst, dass eine dünne Trägerschicht von der Platte (MDF oder Spanplatte) unterhalb der Folie verbleibt. Somit erhält die Folie mehr Stabilität, der Verbund von Folie mit Substrat-Schicht wird mittels Umlenkrollen umgelegt und mit PUR-Schmelzkleber verleimt. Es gibt dadurch keine Fugenbildung im sichtbaren Bereich. Die Kantenbeschichtung der oberen Stirnkante erfolgt in einem separaten Arbeitsgang. Dazu eignen sich entweder Kantenanleim-Maschinen (mit Kantenmaterial) oder Heißprägemaschinen (mit „Transfer-„ bzw. „Heißprägefolien“).

Ummantelung von Paneelen/ Türblättern

Bei der Ummantelung von Paneelen und Türblättern ist kein Kantenmaterial erforderlich. Jedoch erfordert diese Technik die Verwendung von Trägermaterial mit einer möglichst hohen Materialdichte bzw. einer feinen Oberflächenstruktur (z.B. MDF).

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