The value of deep experiences

The value of deep experiences
Unsere Welt wird immer digitaler, schneller und vor allem virtueller. Wir treffen andere Menschen an Bildschirmen, wir kaufen online, wir besuchen Orte remote. In dieser Zeit, in der digitale Technologien und virtuelle Welten zunehmend unseren Alltag bestimmen, ist es wichtig, den Wert realer menschlicher Erfahrungen zu schätzen. Die digitale Revolution hat viele Vorteile gebracht: Wir sind vernetzter als je zuvor, haben Zugang zu unbegrenzten Informationen und können virtuelle Welten betreten, die unserer Vorstellungskraft freien Lauf lassen. Doch trotz dieser neuen Möglichkeiten bleiben wir physische Wesen und es gibt Aspekte unseres menschlichen Lebens, die sich nicht durch virtuelle Erlebnisse ersetzen lassen.
Echte menschliche Erfahrungen sind wegen ihrer Tiefe und Authentizität unersetzlich. Sie entstehen durch direkte Interaktionen mit unserer Umwelt, durch das Spüren, Fühlen und Wahrnehmen der Welt um uns herum. Nehmen wir zum Beispiel handwerkliches Arbeiten wie etwa beim Geigenbau. Ob die feine Behandlung der Holzoberflächen, das exakte Formen, Sägen und Leimen, das sorgfältige mehrschichtige Lackieren bis zum Stimmen der Saiten: Wer eine Geige baut, erfährt eine faszinierende Vielfalt sensorischer Eindrücke, die das Wohlbefinden beeinflussen und die unser Sein ganz wesentlich ausmachen. Insbesondere in einer zunehmend komplexen, aber gleichzeitig auch fragmentierten und unberechenbaren Welt kommen diese einfachen, direkten und vertrauten sinnlichen Erfahrungen abhanden. Doch sie erden uns, geben uns Zufriedenheit, Orientierung und innere Balance.
Indem wir etwas anfassen, erfassen wir es auch und ordnen unser Inneres. Wir begreifen uns im Wortsinne selbst besser, wenn wir diese physischen Erfahrungen machen. Unsere Hand kann auf diese Weise bis in unseren Kopf reichen.
The value of deep experiences
Our world is becoming increasingly digital, faster and, above all, more virtual. We meet other people on screens, we shop online, we visit places remotely. At a time when digital technologies and virtual worlds increasingly dominate our daily lives, it is important to appreciate the value of real human experiences. The digital revolution has brought many benefits: we are more connected than ever before, have access to unlimited information and can enter virtual worlds that give free rein to our imagination. But despite these new possibilities, we remain physical beings and there are aspects of our human lives that cannot be replaced by virtual experiences.
Genuine human experiences are irreplaceable because of their depth and authenticity. They arise through direct interaction with our environment, through sensing, feeling and perceiving the world around us. Take the craft of violin making, for example. Whether it’s the fine treatment of the wooden surfaces, the precise shaping, sawing and gluing, the careful multi-layered varnishing or the tuning of the strings: Anyone who makes a violin experiences a fascinating variety of sensory impressions that influence our well-being and play a key role in our being. These simple, direct and familiar sensory experiences are being lost, especially in an increasingly complex, but at the same time fragmented and unpredictable world. Yet they ground us, give us satisfaction, orientation and inner balance.
By touching something, we can immediately associate it with our inner emotions. We literally connect to our inner selves better when we have these physical experiences. Touch can influence our thoughts in this way.


Farben sind ein extrem starkes Element sinnlicher Erfahrungen. Diese Tatsache haben wir als Grundlage für unseren Trendreport Colour Road 25/26 genutzt. Farben können wir manchmal eben nicht nur mit den Augen wahrnehmen, sondern sie stehen repräsentativ für multisensorische Erfahrungswelten und in direktem Bezug zu unseren Emotionen. Daher haben wir uns die Farben des aktuellen Trendreports nicht nur sehr genau angesehen, sondern auf ihre Qualitäten jenseits der chromatischen oder spektralen Ebenen untersucht und in unterschiedliche Erfahrungsräume übertragen.
Den ersten Erfahrungsraum unserer Colour Road haben wir „Tactile Delights“ genannt. Hier geht es um die Gefühle, die Materialien in uns erzeugen. Was fassen wir gerne an? Was macht das mit unserem Gefühl? Wie müssen Materialien und Oberflächen beschaffen sein, mit denen wir uns wohlfühlen, die uns beruhigen?
Der zweite Erfahrungsraum steht unter der Überschrift „Sensorial Flash“. Dafür stehen starke, mutige und geradlinige Farben und Formen, die unsere Sinne herausfordern und ein Statement für Freude, Kreativität und Optimismus darstellen.
Im dritten Erfahrungsraum geht es vor allem um das Manuelle: Wie geht die menschliche Hand mit unterschiedlichen Materialien um? „Creative Hands“ beschreibt die Fähigkeit, mit unseren Händen Dinge zu formen, zu verändern, zu er- und begreifen und dabei in einen Flow zu kommen.
Mit diesen drei Erfahrungsräumen gelingt es dem Trendreport Colour Road 25/26, unterschiedlichste Farbwelten in einen gut erfassbaren und emotional zugänglichen Zusammenhang zu stellen und die Widersprüchlichkeit unserer fragmentierten Umwelten aufzulösen. Das große Ganze mit allen Sinnen begreifen zu können, ist eine zutiefst befriedigende Erfahrung. Oder wie es Balzac ausdrückte: „Erfahrung ist eine so schöne Sache, dass man sie nicht teuer genug kaufen kann.“
Colour is an extremely powerful element of the sensory experience. We have used this fact as the basis for our Colour Road trend report 25/26. Not only do we see colours with our eyes, but they are also multi-sensory experiences and are directly related to our emotions. In our latest trend report, we have therefore not only looked closely at the colours, but also examined their qualities beyond the chromatic or spectral level and transferred them to different experiential spaces.
The first experiential space on our Colour Road is called ‘Tactile Delights’. It is about the feelings that materials evoke in us. What do we like to touch? How do materials and surfaces need to be designed to make us feel comfortable and secure?
The second experiential space is called ‘Sensorial Flash’. This stands for strong, bold and straightforward colours that challenge our senses and are a statement of joy, creativity and optimism.
The third experiential space is primarily about manual activities: How does the human hand deal with different materials? ‘Creative Hands’ describes the ability to shape and grasp things with our hands and to flow with the process.
With these three experiential spaces, the Colour Road trend report 25/26 succeeds in placing the most diverse worlds of colour in an easily comprehensible and emotionally accessible context and resolving the contradictions of our fragmented environment. It is a deeply satisfying experience to be able to grasp the big picture with all our senses. Or as Balzac put it: ‘Experience is such a beautiful thing that it cannot be bought dearly enough.